Leinöl wird in der Kosmetik zwar nicht so häufig verwendet, ist aber ein wichtiger Basisstoff für pflegende Kosmetik gegen fettige Haut. Die Leinpflanze (Linum usitatissimum) – volkstümlich auch Flachs genannt – ist eine Gattung von Pflanzenarten aus der Familie der Leingewächse (Linaceae) mit rund 200 Arten. Lein kann als ein-, zwei- oder mehrjährige krautige Pflanze, Halbstrauch oder Strauch auftreten, einige von ihnen immergrün, mit aufrechten Stängeln. Sie haben ungestielte, ganzrandige Laubblätter. Die kurzlebigen Blüten sind fünfzählig und blühen in blau, gelb, rot, rosa oder weiß. Die zehnfächrigen Kapselfrüchte enthalten je einen schwarzen oder braunen Samen in jedem Fach.
Lein ist eine uralte Kulturpflanze, die schon seit mehren tausend Jahren als wichtiger Rohstoff für den robusten Leinenstoff und für ölige Naturfarben genutzt wird. Das in den kleinen braunen Leinsamenkörnchen enthalte Öl wurde allerdings auch immer schon für Heilzwecke verwendet, weil es größtenteils (zu 90 Prozent und mehr) die für den Menschen so wichtigen ungesättigte Fettsäuren enthält. Vor allem der Anteil an der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure ist mit 45 bis 71 Prozent besonders hoch. Die Alpha-Linolensäure wird vom Menschen zu einem geringen Anteil auch in die höherwertigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure umgewandelt.
Als Bestandteil einer Ölmischung hat Leinöl eine herausragende Bedeutung, weil es mit seinem viermal höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Vergleich zu den Omega-6-Fettsäuren eine gute Balance unter den essentiellen Fettsäuren wieder herstellt. Positive Wirkung wird Leinöl für das Immunsystem, für Magen, Darm, Leber, Galle, Herz und den Kreislauf unterstellt. Lein wurde übrigens 2005 zur Heilpflanze des Jahres gekürt.
Leinöl wird aufgrund seiner stark trocknenden Eigenschaften und des intensiven Eigengeruchs nur sehr selten in kosmetischen Produkten verwendet. Verwendung findet es in erster Linie als Basisöl für Pflegepräparate für fettige Haut, Akne und rissige Haut. Hochwertiges Leinöl wird für die Herstellung von Naturseifen verwendet. Innerlich angewendet hat Leinöl aufgrund seines hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren als Ausgangssubstanz für Gewebshormone eine positive Wirkung bei Problemen mit trockener Haut.
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